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Strombäder im Donaukanale

 


 

Bestehen seit der Regulierung desselben, u. zw. bei der Kaiser Josefs-Brücke (seit 1904) und Sophienbrücke im III. Bez. und bei der Augartenbrücke im IX. Bez. (1905 er­öffnet). Diese Anstalten sind Holzbauten, die auf 2 Längsrohren mit 1.6 m Durchmesser aus Eisen­blech schwimmen. Jede derselben hat zwei nach dem Geschlechte getrennte Abteilungen.
Das Frauenbad hat ein Becken von 88 m2 Fläche, das Männerbad ein sol­ches von 132 m2; die Wassertiefe beträgt 1 bis 1.6 m. Die Becken bestehen aus vergitterten eisernen Körben, die einen Bohlenboden haben und den Durchfluss des Stromwassers gewähren. Um den Wasserspiegel jedes Beckens führen Gänge von 1.40-2.21 m Breite. An den Stirn­seiten der Becken befinden sich Auskleide Zellen von 1 m Breite und 1.48 m Länge, u. zw. im Männerbade 13, im Frauenbade 12. An den Längsseiten stehen für Männer 200, für Frauen 140 Kleider­schränke. Die Herstellungskosten einer solchen Anstalt stellen sich auf 110.000 K, einschließlich der Einrichtung auf 160.000 K; den größten Teil des Winters 1908/09 hindurch wurde das Strom Bad bei der Augartenbrücke versuchsweise in Betrieb belassen. Zu diesem Zwecke wurden Ankleidezellen heizbar eingerichtet. Von Mitte Septem­ber bis Ende Dezember 1908 fanden sich 1300 Badegäste ein, welche der sehr niedrigen Wassertemperatur mutig trotzten. Während des kühlen Sommers 1908 badeten in diesen drei Strombädern zusammen 75.899 Personen (rd. 30% weiblichen Geschlechtes). Der durchschn. Badepreis beträgt 26 h. Es ist beabsichtigt, bei der Brigitta     Brücke noch ein derartiges Bad anzubringen.

Im XIX. Bez. befindet sich das Strom Bad bei Nußdorf.

Obwohl das Schild „Baden streng verboten“ sich am Anfang der Kuchelau befunden hat, hat es niemand beachtet. Das erzählte mir Herr Hillbrand, der hier mit seinem Vater sehr oft baden ging.