Die Katastralgrenzen
Der „Franziszeische Kataster“ (1817-1861) ist eine umfassende kartographische und statistische Dokumentation des naturräumlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zustandes der Habsburgermonarchie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Vermessung, Bodenbewertung und Ertragsschätzung aller Kronländer und deren Einteilung in Steuerbezirke und 30.556 Katastralgemeinden war eine technische und kulturpolitische Großtat, wie man sie dem nach den Napoleonischen Kriegen darniederliegenden österreichischen Kaiserstaat nicht zugetraut hätte.
Das Grundsteuerpatent Kaiser Franz I. vom 23. Dezember 1817 zeigt die enorme Bedeutung der Grundbesteuerung, die zu den Haupteinnahmsquellen des noch weitgehend agrarisch geprägten Staates gehörte und deren Bemessung ein ständiger Konfliktpunkt zwischen Landesfürst, Grundherrschaften und Untertanen war.