Die Katastralgemeinde Jedlesee (Schwarzlackenau), oder auch Schwarze-Lackenau genannt.
Jedlesee setzt sich aus der gleichnamigen Katastralgemeinde und der Katastralgemeinde Schwarze Lackenau zusammen. Diese Katastralgemeinde am linken Donauufer (21. Bezirk/Floridsdorf) weist die Besonderheit auf, dass die Donau zwar 1875 reguliert wurde, aber die alten Grenzen größtenteils bestehen blieben, sodass die Wasseroberfläche der Donau zum Katastralgebiet Schwarzlackenau (Jedlesee-Floridsdorf) gehört – aber zugleich auf Döblinger Bezirksgebiet liegt. Die Döblinger-Bezirksgrenze verläuft entlang des linken Donauufers.
Die Schwarze Lacken Au war eine, durch einen Donauseitenarm abgetrennte Aulandschaft, die zur Donau hin durch einen Damm (später Hubertus Damm) auf Grund der immer wiederkehrenden Hochwasser, geschützt werden sollte.
Diese Au durchquerte vom Festland ein Damm, der bis an die Donau führte. Von dort konnte man mit einer Überfuhr an die rechte Donauseite, ungefähr in der Höhe der heutigen Schiffanlegestation (beim Donau Fritzi), gelangen. In späterer Zeit war diese Überfuhr mittels einem Propellerboot möglich.
In Wien war die Donau bis zum Jahre 1870 praktisch vollkommen unreguliert und suchte sich ihr Flussbett selbst. Sie durchfloss dabei einen 5 km langen Aubereich am linken (nördlichen) Ufer des heutigen Donauverlaufs. Dörfer wie Jedlesee (Schwarze Lacken Au), Stadlau lagen nahe am damaligen Hauptarm der Donau und waren besonders hochwassergefährdet.
Entlang der Donau gab es immer wieder schwere Hochwasserschäden. Nach einer starken Überschwemmung der Leopolstadt im Jahr 1744 sprach sich Kaiserin Maria Theresia für einen Hochwasserschutz aus, der aber nicht erfolgte. In den Jahren 1776 bis 1785 errichtete der „Cameral-Ingenieur“ Johann Sigismund Hubert einen Schutzdamm am linken Ufer, der aber bereits dem nächsten Hochwasser im Jahr 1787 nicht standhielt. Der heutige Hubertusdamm erinnert an Ingenieur Hubert.
Wolfgang E. Schulz